Akkorde


Akkordsymbole und Akkorde

Themen dieser Unterseite sind Tonleitern, Akkorde und deren Symbole. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Harmonielehre.

Akkorde brauchst du zum Beispiel, wenn du Gitarre spielen willst.


Tonleitern

Hier gibt's noch einen Linktipp: Thema Harmonielehre

Auf dieser Unterseite werden die zwei Bezeichnungen H und B ein bisschen durcheinander verwendet. Hier ein Video zum Verständnis:

Akkorde entstehen aus Tonleitern. Daher müssen wir zumindest die Grundlagen der Struktur von Tonleitern kennen, um Akkorde und ihre Symbole zu verstehen.

12 Töne

Die Basis aller westlicher Musik ist die Tonleiter:

Oder wir erklären dasselbe mit der sogenannten chromatischen Tonleiter, bei der man die Oktave, also z. B. den Bereich von einem A zum nächsthöheren A', in zwölf gleich große Schritte, sogenannte Halbtöne einteilt. Auf der Gitarre kann man es gut sehen. Das wären zum einen die sieben Stammtöne, deren Notennamen sich von den ersten sieben Buchstaben des Alphabets ableiten, wobei B im Deutschen zu H verändert wurde: A, H, C, D, E, F und G - und A.

Zusätzlich gibt es an bestimmten Stellen Zwischentöne, die jeweils den Namen des angelehnten Stammtons und entweder ein zusätzliches Kreuz # oder ein b erhalten: A#, C#, D#, F# und G#. Sprich bitte: Ais, Cis, Dis, Fis und Gis.

Die Zwischentöne haben alle noch alternative Namen, die sich aus dem nachfolgenden, höheren Stammton und einem kleinen b ergeben: Bb Db Eb Gb Ab. Sprechen kannst du diese so: Be (Englisch: be-flat), Des, Es, Ges und As.

Aus diesen insgesamt zwölf Tönen setzen sich sämtliche Akkorde und Tonleitern zusammen, die wir kennen. Jedenfalls ist das richtig, wenn wir die harmonische, "wohltemperierte" Stimmung, die sich auf der Blockflöte, der Gitarre oder dem Klavier befindet, betrachten.

Dass die Zwischentöne sowohl Kreuze als auch Bes haben können - hängt damit zusammen, dass der Ton zwischen den meisten der Stammtöne auf zweierlei Art gesehen werden kann: Beispielsweise kann der Ton zwischen F und G als F# (erhöhtes F; Fis) oder als Gb (erniedrigtes G; Ges) angesehen werden.

Eine "deutsche" Ausnahme ist das im Deutschen verwendete H, das zu B erniedrigt wird. International heißt dieser Ton nicht H, sondern B. Da muss man die Buchstaben H und B auswendig lernen, weil die Tonbenennung nicht logisch aufgebaut ist, wie ich finde. Für detailliertere Informationen zu diesem Thema schlage ich dir vor, auf enharmonische Verwechslung zu klicken. Hier.

Vorzeichen

Kreuze (#) und Bes (b), die wir zur Bezeichnung der Zwischentöne verwenden, heißen auch Vorzeichen.

Die chromatische Tonleiter bildet den nötigen Hintergrund, alles Weitere zu verstehen. Sie ist wie das Alphabet der Töne, daher solltest du sie vielleicht auswendig lernen. Also etwa: A Bb B (H) C Cis D Dis E F Fis G Gis A. Oder: A, B-flat, Blonde, Chinesen, Cis, Dis, Essen, Fisch, Fis, G, Gis, A (Lernvorschläge).

Wichtigstes Werkzeug - die Durtonleiter

Für die Bezeichnung von Akkorden benötigen wir darüber hinaus die Durtonleiter, die nur aus jeweils sieben der zwölf Töne besteht. Von jedem Ton der chromatischen Tonleiter aus können wir eine Durtonleiter bilden. Die Dur-Tonleiter weist immer folgende Struktur auf:

Bei einem Ganztonschritt gehen wir innerhalb der chromatischen Tonleiter zwei Schritte weiter, bei einem Halbtonschritt entsprechend nur einen Schritt. Nach dem siebten Ton der Tonleiter wiederholt sich dieselbe Abfolge wieder, und zwar eine Oktave höher. Der achte Ton ist also wieder der Grundton, ab dem sich die Tonfolge wiederholt. Wir merken uns: Eine Durtonleiter besteht aus 5 Ganztonschritten sowie zwei Halbtonschritten. Die Dur-Halbtonschritte befinden sich immer zwischen dem dritten und vierten sowie dem siebten und achten Ton der Durtonleiter. Bei C-Dur sieht die Tonleiter so aus: C D E F G A B; dann C D usw. Bei C-Dur sind die Halbtonschritte zwischen E, F und dann zwischen B, C'. C' ist das hohe C, also derjenige Ton, der eine Oktave höher als C ist. Merke: 3,4 und 7,8.

Um die Tonleiter anschaulicher zu gestalten, kann man die Stammtöne von C-Dur bzw. a-moll auch so schreiben: A B C D E F G A. Immer gilt, dass zwei Halbtonschritte zwischen dem B und dem C - und dann zwischen dem E und dem F sind, was sich niemals ändern kann. Witziger Merksatz dazu, siehe oben: Blonde Chinesen Essen Fisch.

Mit der einfachen Formel (3,4 und 7,8) kannst du jede beliebige Durtonleiter bilden, indem du, ausgehend vom jeweiligen Grundton, die weiteren Tonleitertöne aus der (chromatischen) Tonleiter abzählst:

A-Dur sieht so aus:

Wir beginnen beim Grundton A, gehen einen Ganztonschritt weiter zum H, einen Ganztonschritt weiter zum C# (cis), einen Halbtonschritt weiter zu D. E. F# (fis). G# (gis). A. Das sind 3 Vorzeichen, 3 Kreuze.

Welche Töne in einer bestimmten Durtonleiter vorkommen, ist also immer durch deren Struktur bestimmt.
Zum Bilden einer F-Dur-Tonleiter beginne ich die chromatische Tonleiter beim Ton F und zähle wieder die entsprechenden Ganz-und Halbtonschritte ab. Einzig die Benennung der Zwischentöne erfolgt in diesem Fall mit einem b-Zeichen, mit dem Vorzeichen b (oder Bb) - siehe den Quintenzirkel weiter unten.

F-Dur sieht so aus:

Von jedem Ton der chromatischen Tonleiter aus kann ich eine Durtonleiter bilden. Demzufolge kennen wir zwölf verschiedene Durtonleitern, theoretisch.

Innerhalb einer Tonleiter werden zur Bezeichnung der Töne immer nur entweder b oder # verwendet.

C-Dur und a-moll enthalten keine Vorzeichen, kein # und kein b. So, jetzt habe ich ...

Moll

... erwähnt. Die Tonarten mit Dur und moll werden "üblicherweise" nach der Anzahl ihrer Vorzeichen sortiert.

"Runder" wird das Ganze durch den schönen Quintenzirkel, einer häufig verwendeten Darstellung aller Durtonleitern, und dann auch aller Molltonleitern. Im Quintenzirkel sind die Tonarten bewusst nach der Vorzeichen-Zahl sortiert, so könnte man sagen. Aber warum ist der Quintenzirkel rund?

Ein Nutzen vom Quintenzirkel: Bei einem Musikstück mit vier Kreuzen als Vorzeichen z. B. wissen wir, dass es sich im einfachen, temperierten Falle nur um E-Dur oder um cis-moll handeln kann.

Die Kreuze des Quintenzirkels: fis, cis, gis, dis, ais, eis. Die "Bes": b, es, as, des, ges, ces.

Man kann den Quintenzirkel auch - wie die Erde als flache Scheibe - flach aufzeichnen. Ein "Quintenrechteck":

Aus dem Quintenrechteck kannst du ablesen: h-moll hat zwei Vorzeichen, nämlich zwei Kreuze mit den Namen: fis, cis. - Die Vorzeichen von B-Dur sind zwei "Bes" mit den Bezeichnungen: b, Es. Und so weiter.

Ein weiteres Anwendungsbeispiel dieses "Quintenrechtecks": Du benötigst die Vorzeichen von - sagen wir - G-Dur. Hier im Quintenrechteck steht: fis ist das einzige Kreuz bei G-Dur. Also:

Was du an einem runden Quintenzirkel noch ablesen kannst: Das Klavier ist "wohltemperiert". Die Tonart F#-Dur (Fis-Dur) z. B. ist in unserer temperierten Stimmung identisch mit Gb-Dur (Ges-Dur). Die Katze beißt sich in den Schwanz. Weißt du jetzt, warum der Quintenzirkel bzw. der Quintenkreis ein Kreis ist?

Ausschnitt aus einem Quintenzirkel
Ausschnitt aus einem Quintenzirkel

Noch einmal zur Moll-Tonleiter: Das "Bildungsgesetz moll" lautet so: Eine Molltonleiter besteht wie Dur aus fünf Ganztonschritten sowie zwei Halbtonschritten. Die Halbtonschritte bei allen Molltonleitern befinden sich immer zwischen dem zweiten und dritten Ton sowie dem fünften und sechsten Ton. Ändert sich nicht, im normalen Fall. Das Stammton-Beispiel: Bei a-moll sind die Halbtonschritte zwischen B, C und dann zwischen E, F. Wieder der Satz: Blonde Chinesen Essen Fisch. Wir betrachten die "natürliche" moll-Tonleiter von A bis A'. Man sagt auch: Äolisches Moll, oder Äölischer Modus.

Akkorde bilden

Was hat das alles mit Akkorden, unserem eigentlichen Thema, zu tun?

Akkorde erhalten wir, indem wir Töne einer Tonleiter übereinander schichten. Hierzu überspringen wir immer einen Ton, wir denken uns die Tonleiter also in mehreren Terzen (C E G). Der vom Aufbau einfachste Akkord ist der Dreiklang, er besteht aus drei verschiedenen Tönen, in unserem Beispiel dem ersten, dritten und fünften der C-Dur-Tonleiter.

Dieser Durdreiklang - hier C-Dur - wird nur mit einem Großbuchstaben, seinem Grundton, bezeichnet: C-Dur. Oder ganz kurz: C. Ein Molldreiklang wird entsprechend gerne mit einem Kleinbuchstaben aufgeschrieben: a. Du findest auch: Am

Es gibt nicht nur einfache, harmonische Akkorde, sondern auch welche mit Zusatztönen.

Für solche Zusatztöne benötigen wir meist Bezeichnungen mit Buchstaben oder Zahlen, die von der Tonleiterdarstellung in Terzen abgeleitet sind. Ein Beispiel mit C:

Ein bisschen disharmonisch wird es jetzt:

Wir schreiben "Cmaj7", wenn es sich um C-Dur handelt, wenn die große Septim (maj7 oder 7+) hinzukommt und die Oktave oben (C') wegfällt.

Bei der Bezeichnung der siebten Stufe ist es hierbei wichtig, der 7 das „maj“-Symbol beizufügen. Die 7 alleine im Akkord-Symbol bezeichnet immer die kleine Septim; der Abstand vom ersten zum siebten Ton der Durtonleiter beträgt bei C-maj7 jedoch eine große Septim.

Übrigens: Der Akkord C7 (mit kleiner Septim) ist eine harmonische Überleitung zu F-Dur. Zu C7 sagt man "Dominant-Septim-Akkord". Spiel es auf deiner Gitarre!

Hier die wichtigsten Drei- und Vierklangstypen mit Grundton C (C-Dur- und c-moll-basiert):

Die wichtigsten "Derivate" von Grundakkord C
Die wichtigsten "Derivate" von Grundakkord C

Jeder dieser Akkordtypen kann von jedem beliebigen Grundton aus gebildet werden. "Rechne" bitte selber aus!

Wie übertragen wir nun diese mehr oder minder komplizierten Akkorde auf die Gitarre?

Oder anders gefragt: Was ist für das Gitarrenspiel hier hilfreich? Gitarrengriffe.

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